Eindrücke vom Flyballseminar mit Günter Frechen am 23.04.2017

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Voller Spannung erwarteten die 7 DOGGELS und 6 weitere Teams anderer Vereine das von unserem neu gewählten Sportwart Malte Klucken angeregte und organisierte Flyballseminar mit Günter Frechen.

Flyball Hundesport Stuhr

Flyball – für uns bis zu diesem Zeitpunkt ein Sport, der daraus besteht seinen Hund über 4 Hürden zu einer Box zu schicken, die ihm einen Tennisball entgegenschleudert, den er fangen und möglichst schnell über die 4 Hürden zurück transportieren soll, damit der
nächste von insgesamt 4 Hunden das Gleiche macht. Alle 4 Hunde möglichst schnell, denn die schnellste 4-er Mannschaft gewinnt.

Unsere Gedanken dazu:  Nicht schwer!

Über „Hürden springen“ kennen unsere Hunde vom Agilitysport, „auf die Platte hauen“ bringen wir ihnen ruckzuck bei, einen Ball holen können sie auch und schnell sind sie sowieso. Am Ende des Tages machen wir einen Flyball-Wettkampf.

Weit gefehlt, dieser Zahn wurde uns ziemlich schnell gezogen, denn Flyball ist so viel mehr, wie uns Günter gleich zu Anfang im umfangreichen Theorieteil klarmachte. Wir erfuhren wie der Sport entstand und sich im Laufe der Jahre von einer reinen Beschäftigungsidee mit selbstgebauter Ballwurfmaschine zu einem Wettkampfsport mit Hightech-Geräten und diversem Zubehör, Trainingshilfen und strukturierten Trainingsaufbau entwickelte. Und Günter erklärte, dass Flyball-Hunde keine Ball-Junkies sind oder
sein müssen, sondern im Gegenteil, beim Flyball nicht der Ball die Motivation für den Hund darstellen soll(te), sondern vielmehr sein HF mit Lieblingsspielzeug oder ein Superleckerchen im Ziel, nachdem er den Ball zurück gebracht hat. Sonst wäre der Job für den Hund an der
Box mit dem Aufnehmen des Balles getan, der „Fokus“ auf das Ziel fehlt und statt schnell rennen/springen/bringen würde er lediglich
zurückkommen.

Der Praxisteil gestaltet sich dann natürlich auch anders als von uns gedacht.

Nach dem Warm-Up, ging es dann los. Und obwohl Günter einen ganzen Beutel voller Bälle auf den Platz stellte, haben die Anfängerhunde einen Ball nur kurz gesehen. Jeder HF hatte die Aufgabe seinen Hund zu einem von ihm geworfenen, aber liegenden Ball zu schicken und
zu beobachten, wie der Hund ihn aufnimmt. Hier galt es herauszufinden, ob der eigene Hund lieber links (gegen die
Uhr) oder rechts herum (mit der Uhr) dreht, um den Ball aufzunehmen und zum HF zurück zu bringen – eine wichtige Vorübung für die sogenannte Schwimmerwende.

Diese konnten wir im Anschluss an der Dummy-Box üben.
Und wieder galt nicht einfach raufund wieder runterspringen, sondern das richtige Springen mit allen 4 Pfoten auf die gummierte Fläche der Dummybox, den Wendepunkt des Hundes, das enge Wenden und zügige zurück zum HF gezielt herauszuarbeiten. Hier kamen diverse Hilfsmittel zum Einsatz wie z:B. Hilfshürden, seitliche Begrenzungen, Rohre und Pool-Nudeln. Und immer wieder die Schwimmerwende an der Dummybox, eine wichtige Station im Anfängertraining. Dieser kleinschrittige, strukturierte Aufbau des Trainings setzte sich weiter fort mit dem Training an den Hürden, die beidseitig von einem Schafsknotenzaun begrenzt waren.

Von wegen schicken über 4 Hürden – abrufen war angesagt, wobei der Hund von einer Hilfsperson festgehalten wurde. In diesem Zusammenhang lernten wir das Flyballgeschirr kennen, das den Hund beim Springen nicht behindert und im Rückenbereich mit einer
Griffschlaufe versehen ist, um den Hund halten zu können.

Abgerufen wurde der von Günter oder einer Hilfsperson festgehaltene Hund – zuerst über eine Hürde, dann über 2, 3, 4 bis zu 8 Hürden. Günter wies ausdrücklich darauf hin, dass der Abstand zwischen den Hürden nicht einfach nur „geschätzt“, sondern genau gemessen werden muss, damit die Hunde ihren Sprung-Rhythmus finden können, z.B. die In-OutSprungtechnik, bei der der Landepunkt gleichzeitig wieder Absprungpunkt ist. Wichtig war bei allen Übungen das motivierte, schnelle Kommen über die Hürden zum HF. Dies wurde
noch gesteigert, indem der HF selbst die Strecke über die Hürden rannte und sprang und seinen von der Hilfsperson gehaltenen Hund anfeuerte ihm zu folgen.
Eine Übung mit viel Spaß, lustigen Momenten und Fotos, denn Hier galt es auch für den Menschen seinen Lauf- und Sprung-Rhythmus zu finden …
… und seinen Hund zu motivieren
Anschließend stand das so genanntes Begegnungs- oder Wechseltraining an, denn im Flyball begegnen sich immer 2 Hunde im Start-/Zielbereich. Ein wichtiges Element im Training, denn die Hunde passieren einander auf engem Raum in hoher Erregungslage.
Am Ende zeigte uns noch ein Hund, der bereits länger im Flyballtraining und auch im Turnier gestartet ist, wie die Arbeit an der Flyballbox aussehen soll.

Fazit:
Ein Flyball-Wettkampf stand am Ende des Turniertages nicht an, denn Flyball ist alles andere als einfach. Es handelt sich um einen Leistungssport, der einen strukturierten Trainingsaufbau fordert, damit der Hund seine Aufgabe versteht und optimal lösen kann.
Vom Anfängertraining bis zum Turniertraining gilt es viele Trainingsstationen zu erarbeiten.
Angefangen von der Ballarbeit (holen, fangen, bringen), dem Training der Schwimmerwende, der Arbeit ohne und später mit Ball an der Dummybox, der Hürdenarbeit, dem Training ohne und wiederum später mit Ball an der Flyballbox bis hin zum Mannschaftstraining mit
Ablenkung und Wechseltraining.
Und anders als bei vielen anderen Hundesportarten steht hier die Mannschaftsleistung, das gemeinsame Erleben im Wettkampf im Vordergrund. Wobei die Mannschaft aus mindestens 4 bis max. 6 Teams besteht, aber durch weitere Mitglieder wie Mannschaftsführer,
Boxenlader, Balljungen und weiteren Helfern schnell auf 12 und mehr Personen ergänzt werden kann, was das Gemeinschaftsgefühl und die Geselligkeit mit Sicherheit fördert.

Günter, du hast uns infiziert mit dem Flyball-Virus. Vielen Dank für das spannende Seminar.
Wir hoffen, dich noch häufiger bei uns im Norden zu sehen, spätestens zum Turniertraining.
HSC Niederzier, ihr habt 2 supernette Teams geschickt. Carmen und Nicole, wir hoffen euch wiederzusehen.

Manuela Klucken / 1.Vorsitzende DOGGELS e.V.

Mitwirkende DSV-Mitglieder:

Günter Frechen, Nicole Göbbels, Carmen Kerkmann, Gerd Ahrlich, Gaby Graff, Claudia
Meseck, Horst Klucken, Malte Klucken, Steffen Klucken, Manuela Klucken

Fotos:
Yvonne Ehlers und Karin Ahrlich (vielen Dank)